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Tabea Geissbühler, Agape international Mitarbeiterin lebt momentan im Nordirak und unterstützt unseren lokalen Partner tatkräftig vor Ort. Hier ein kurzer Einblick in ihre Erlebnisse.

«Seit einer Woche befinden wir uns hier im Hausarrest. Restaurants und Salons sind geschlossen, einzig die Lebensmittelläden sind offen. Schulen sind schon seit einem Monat zu und die Kinder werden auch nicht zu Hause online weiter unterrichtet. Väter bleiben ebenfalls zu Hause, da sie keiner Arbeit mehr nachgehen können, nur wenige haben die Möglichkeit, Homeoffice zu machen. Die meisten hier nehmen es gelassen. Nur zu gut kennen die Leute den Hausarrest von unzähligen Kriegen. Der letzte liegt nur wenige Jahre zurück.

Nicht zu arbeiten bedeutet für viele kein Geld zu erhalten. Hier wird alle zwei Wochen der Lohn ausbezahlt, zudem sind viele Tagelöhner.

 

Verteilungsaktion

Aus diesem Grund hatten wir eine kleine Verteilungsaktion gestartet. Organisationen, welche humanitäre Hilfe leisten, ist es weiterhin erlaubt, das Auto zu benutzen. Jedoch muss man sich an unzähligen Checkpoints ausweisen und genau erklären, zu welchem Zweck man wohin will. Wir besuchten in einem Dorf einige muslimische Familien, die vom IS aus ihren Dörfern vertrieben wurden und deren Männer alle Tagelöhner sind. Wir brachten ihnen frisches Gemüse, Teigwaren, Tee und andere wichtige Artikel. Natürlich konnten wir den Ort nicht verlassen, ohne zuerst noch einen Tee bei ihnen getrunken zu haben. Dass wir in dieser Zeit an sie denken und uns bemühen, sie zu besuchen, war für sie eine spezielle Ermutigung. Ich hoffe, dass unser Besuch nicht nur ein paar Esswaren, sondern auch Hoffnung und Frieden in ihren Herzen hinterlässt.»